Schöninger
Speere - ein Blick zu den Wurzeln der Menschheit 320.000 Jahre vor unserer Zeit Der Tagesausflug ins rund 180 km von Grevenhagen entfernte Schöningen kann mit einem Besuch der 2km entfernten Tagebauausstellung mit Baggern und E-Loks und mit den Besuch der Zonengrenzbefestigungen im 3km entfernten Hötensleben ergänzt werden. Informationen
zum Schöninger Speere Museum Paläon unter : http://www.palaeon.de Der Förderverein
Schöninger Speere stellt weitere Informationen zu
Verfügung:
Informationen zum Grenzdenkmal Hötensleben unter: http://www.grenzdenkmal.com/ Hier die Wegbeschreibung nach Schöningen bei Google-Maps - bitte in den Text klicken Der
Standort bei OpenStreetMap Mehr zur freien Karte OpenStreetMap - hier klicken
Schöninger Speere Die
Schöninger Speere gehören weltweit zu den wenigen
Objekten, die das Geschichtsbild von unserer Vergangenheit komplett
verändert haben. Noch vor kurzem galten unsere
altsteinzeitlichen Vorgänger als Geschöpfe, die sich
mit ergattertem Aas begnügten und mit primitiven
Steinwerkzeugen hantierten. Mit den Ausgrabungen in Schöningen
jedoch lässt sich erstmalig nachweisen, dass sie
Großwild erfolgreich bejagten und sich dafür mit
perfekten Waffen ausrüsteten.
Zwischen 1994 und 1998
wurden im Braunkohletagebau Schöningen, Landkreis Helmstedt,
die ältesten Jagdwaffen der Welt gefunden.
Zusammen mit den Speeren wurden einige wenige Steingeräte und über 10.000 Tierknochen gefunden, darunter 90 Prozent vom Pferd, gefolgt von Rothirsch und Wisent. Die Pferdeknochen stammen von Equus mosbachensis und lassen auf mindestens 20 Individuen schließen. Sie weisen zahlreiche Schnittspuren von Steingeräten, aber nur geringe Spuren von Tierfraß auf. Die Fundsituation interpretiert der Ausgräber Hartmut Thieme als die Zeugnisse eines Jagdereignisses sowie der daran anschließenden Zerlegung und Aufbereitung der Beute. Seinen Hypothesen zufolge gab das dichte Schilf am Seeufer den Jägern Deckung, aus der die Pferde, eingekeilt zwischen Jägern und See, mit gezielten Speerwürfen erlegt wurden. Da sich unter den Pferdeknochen auch Reste von Jungtieren befinden, schließt er auf eine Jagd im Herbst. Weiter sieht er in den zwischen den Überresten der Jagdbeute zurückgelassenen Speeren Hinweise auf eine rituelle Handlung. (Text teilweise Wikipedia) Mehr auf Wikipedia - in diesen Text klicken Der Grabungsleiter Hartmut Thieme bei der Arbeit Die Fotos mit Info zu den Speeren in gross - bitte in den Text klicken Am Rande des Tagebaus, an der so genannten Fundstelle 13 II, entdeckten die Archäologen die Überreste eines spektakulären Jagdereignisses von vor ca. 300.000 Jahren. Sie fanden einen Schlachtplatz mit etwa 12.000 Tierknochen, die von mindestens 36 Wildpferden sowie vereinzelt von Bison, Auerochsen und Hirschen stammen. Zwischen den Knochen lagen etwa 20 bis 30 Steinwerkzeuge und 1500 kleinere Abschläge. Die kleinen Abschläge entstanden zum Teil bei der Nachschärfung der Steinwerkzeuge. Die Steinwerkzeuge - zumeist Schaber - sind sehr sorgfältig bearbeitet. Außergewöhnlich und weltweit einmalig ist die Überlieferung von Holzartefakten aus dieser Zeit. Zwischen den Knochen befanden sich - nach dem bisherigen Stand der Auswertung - mindestens 10 hölzerne Speere. Sechs der Speere sind vollständig erhalten und weisen einen Durchmesser von bis zu 4,7 Zentimetern und eine Länge von bis zu 2,29 Metern auf. Die Speere sind in der Regel an beiden Enden angespitzt. Die Spitze ist leicht asymmetrisch außerhalb des Markkanals gearbeitet. Bis auf einen Speer aus Kiefer sind alle anderen aus Fichte hergestellt. Bei einem der Speere handelt es sich aufgrund des ungleichmäßigen Wachstums vermutlich nicht um einen Wurfspeer, sondern um eine Lanze. Neben den Speeren wurden auch ein beidseitig angespitztes Wurfholz mit einer Länge von 0,76 Metern und ein angekohlter Holzstab gefunden. Letzterer kann als Bratspieß gedeutet werden. Die Verkohlungsspuren an diesem wie auch an anderen entdeckten Hölzern sind äußerst bemerkenswert, weil sie den Nachweis für den Gebrauch von Feuer erbringen. Die Funde sind ein eindrucksvoller Beleg für das unerwartet komplexe Verhalten des Homo heidelbergensis. Sie stehen für den Beginn einer Entwicklung, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Text: Utz Böhner, Band 1 Paläon, Niedesächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Zum Werfen
Sechs nahezu vollständige Speere und eine Lanze wurden bislang geborgen. Daneben fanden sich Reste von Speerspitzen und einige geschnitzte Holzstücke, die wie Teile von Speerschäften aussehen. Bei der weiteren Untersuchung dieser Fragmente werden sicherlich noch Anpassungen gefunden, so dass sich die Gesamtzahl der Holzgeräte erhöhen wird. Die sorgfältig, glatt und sauber bearbeiteten Oberflächen der Hölzer haben sich perfekt erhalten. Ihre Form allerdings hat durch die Auflast der Sedimente gelitten: Sie sind stellenweise zusammengedrückt und verformt. Ursprünglich jedoch waren die Speere gerade und ballistisch optimal austariert. Sie unterscheiden sich deutlich in ihren Maßen. Das ist sicherlich kein Zufall, denn versierte Wildbeuter passen die Proportionen ihrer Waffen der eigenen Kraft und Größe an. Wenn Sie sich in die Zeit vor 35.000 Jahren versetzten möchten, der deutsche Dokumentarfilmer Werner Herzog hat eine einzigartige Film-Dokumentation in der Chauvet-Höhle in Süd-Frankreich gedreht. Die ersten Malereien der Menschheit, die Führung durch Werner Herzog und ein passender musikalischer Hintergrund lassen die Reise in die Vergangenheit zum Erlebnis werden. Die neuesten figürlichen Funde und die Flöte aus einem Geierknochen aus den Höhlen der Schwäbischen Alb bei Ulm an der Donau werden ebenfalls gezeigt. Die BluRay oder DVD erhalten Sie hier: Die Höhle der vergessenen Träume - bei Amazon - bitte in diesen Text klicken Die ältesten Skulpturen der Menschheit, ca. 35.000 Jahr alt, gefunden auf der Schwäbischen Alb Der Löwenmensch - bitte in den Text klicken Die Venus vom Hohlen Fels - Bitte in den Text klicken Lonetal - Mammut - Pferd - Flöte - Bitte in den Text klicken Dokumentation der Konservierung der Speere Auf vier illustrierten Seiten hat das Nierdersächsische Amt für Denkmalpflege 2008 die Konservierung der Schöninger Speere dokumentiert. Lesen Sie, wie moderne Archäologie arbeitet. (Foto aus der Dokumentation) Das PDF-Dokument ansehen - bitte in den Text klicken
Die grosse Ausstellungshalle,
links unter dem Pferd, ein Schöninger Jäger,
lebensecht nachgebildet. Die junge Dame links betätigt mit
ihren Füssen eine interaktive Fundkarte an der Wand.
Das Foto 620 X 1242 Pixel
gross - bitte in den
Text klicken Der "Schöninger Jäger" mit einem Pferdeschädel, darunter seine Vor- und -Nachfahren. Der Jäger in gross - bitte in den Text klicken Der "Schöninger Jäger" Portrait - was er wohl gerade denkt ? Der Jäger in gross - bitte in den Text klicken
Spuren auf den Knochen
- Unzählige Merkmale auf den Knochen
ermöglichen uns, die Vorgänge nach einer
erfolgreichen Jagd zu rekonstruieren. Das Ausweiden und
Zerlegen der Tiere sowie die Weiternutzung einzelner Knochen
hinterlassen charakteristische, sich wiederholende Spuren. Sie zeigen
die Systematik, die hinter
den Abläufen stand. Schnittspuren auf fleischarmen Knochen - wie Unterschenkel und Rippen - entstanden beim Abhäuten. Solche auf fleischreichen Partien - zum Beispiel Oberschenkel und Hals - bleiben beim Abschneiden des Muskelfleisches zurück. Schnitte rund um die Gelenke stammen vom Auslösen der Gliedmaßen. Entfleischte Knochen schlug man auf, um das fettreiche Knochenmark zu gewinnen. Nach dem Verzehr wurden zahlreiche Knochen weiter genutzt, etwa als Schlägel zur Herstellung von Steingeräten. Nachdem die Menschen den Schlachtplatz verlassen hatten, machten sich große Fleischfresser über die Kadaver her. Auch sie hinterließen Spuren. Das Foto 620 X 988 Pixel
gross - bitte in den
Text klicken 3-D-Kino - von der schamaischen Reise bis zur Jagd auf die Urpferde, der Beute der Jäger, erfühlen Sie das Leben Ihrer Vorfahren. Der Bild in gross - bitte in den Text klicken Geburt - Leben - Tod Faszinierende 3-D-Papierarbeiten in vielen, beleuchteten Glaskästen geben einen Einblick in das Leben unserer Urahnen Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Die Jagd - Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Der Blick vom Ausstellungsraum in den direkt angrenzenden Tagebau, Fundstätte der einzigartigen Speere Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Alle Klemmschäfte
wurden relativ dicht beisammen gefunden. Dies lässt auf einen
speziellen Werkplatz schließen, an dem diese Gerate Verwendung
fanden. Archäologen untersuchen Funde wie Kriminologen
Mordwaffen. So fanden sie an den Kerben der Klemmschäfte Tierhaare, Hautreste und Pflanzenfasern: Spuren der letzten Arbeitsgänge und möglicherweise Reste einer Umwickelung zur Fixierung der Steinklinge. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Bratspieß
aus Fichtenholz
Die Nutzung von Feuer für die Zubereitung von Nahrung ist ein prägender Schritt in der Menschheitsgeschichte. Der bearbeitete Holzstab aus dem Speerhorizont ist an einem Ende verkohlt. Vielleicht wurde er nach erfolgreicher Jagd am Lagerfeuer als Bratspieß verwendet. Der weit überstehende Astansatz könnte ein Abrutschen der Fleischstreifen verhindert haben. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Przewalski - Urpferde - in der Aussenanlage wurde eine Herde angesiedelt Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Der "Schöninger Jäger" mit einem Pferdeschädel, Versuch einer Plazierung in der Landschaft. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken
Die Pferdeschädel in gross - bitte in den Text klicken Herde
oder Herden - Die Schöninger
Pferdepopulation
Auf dem Fundplatz 13II-4 lagen Reste von mindestens 36 Pferden verschiedener Altersklassen. Anzahl und Alter wurden anhand der Zähne ermittelt. Die Jüngsten lebten nur 9 Monate, die Ältesten 14 Jahre. Das Gebiss liefert auch Hinweise auf das Geschlecht: Hengste haben seh' viel kräftigere Hakenzähne (Canini) als Stuten. So ließen sich unter den erwachsenen Tieren mindestens zehn Hengste identifizieren. Um festzustellen, ob es sich dabei um eine oder mehrere Pferdeherden handelt, vergleicht man diese Daten mit der Alters- und Geschlechts-Verteilung bei heutigen Wildpferdeherden. Die Anzahl der Hengste zusammen mit Stuten und Jungtieren spricht gegen die Zugehörigkeit aller 36 Tiere zur selben Herde. Denn Wildpferde leben entweder in Haremsverbänden mit wenigen Hengsten oder in reinen Junggesellengruppen. Sollten alle Tiere zeitgleich gejagt worden sein, ist es unwahrscheinlich, dass sie einer einzigen Herde angehörten. Die Pferdeschädel sind durch die Auflast des Sediments zwar zerdrückt, in der Regel aber nahezu vollständig erhalten. Auffallend ist, dass sie nicht aufgeschlagen wurden, um das eiweißreiche Hirn zu entnehmen. Ob sich der Aufwand nicht lohnte oder ob es dafür ideelle Gründe gab, ist unklar. Die Eingangshalle mit Museumsshop und Abdrücken der Grabungsschichten. In der Mitte der Zugang zum Restaurant. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Museumspädagogik - das Paläon bietet für Schulen und KiTas Lehr- und Erlebnisveranstaltungen Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Das lesenswerte Begleitbuch zur
Ausstellung ist derzeit vergriffen und nur gebraucht
erhältlich
Das
Buch gibt einen beeindruckenden Einblick in die Arbeitsweise der
Archäologen - jenseits von Fernseh-Doku-Soaps bekommt der Leser
tiefgehende Informationen zum Klima der letzten 400.000 Jahre, zu den
verschiedensten Methoden bzw. Beweisführungen zur Datierung der
Funde und eine Einordnung im Vergleich zu anderen Artefakten dieser
Zeit. Weitere Kapitel beschäftigen sich mit der Bergung, der
aussergewöhnlichen Konservierung und der „Geschichte“ um die
Speere. Wer waren die Jäger, wie haben sie gejagt, warum wurden die
Speere inmitten des Fleischzerlegungsplatzes liegen gelassen und wie
sah die Umgebung zu diesem Zeitpunkt aus. Die Schöninger Speere - Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren. 247 Seiten Verlag Theiss ISBN-10: 3896460404 ISBN-13: 978-3896460400 Faustkeil aus dem Leinetal bei
Hannover
Aus der Zeit vor 300000 Jahren gibt es in Europa Fundstellen mit vielen Faustkeilen und solche -wie Schöningen - mit keinem einzigen Beleg. Umstritten ist, ob dies an rein praktischen Gründen liegt oder an unterschiedlichen Kulturtraditionen. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken Moderner Feuersteinkern Neben dem Restkern und den fertigen Geräten entstehen bei der Werkzeugherstellung zahlreiche Steinsplitter. Für Archäologen sind selbst die kleinsten Abfallstöcke aufschlussreich, da an ihrer typischen Form die verschiedenen Bearbeitungsschritte rekonstruiert werden können. Das Bild in gross - bitte in den Text klicken
Panoramafoto Betrieb Tagebau
Schöningen
in unmittelbarer Nähe zum Paläon befindet sich der Tagebau und ein Infozentrum mit Bagger, Lokomotiven und Findlingen Zum Tagebau gehören das Nord- und Südfeld, der DB-Pfeiler sowie der Restkohlepfeiler Werkstätten. Er wurde 1979 aufgeschlossen und wird bis 2017 betrieben werden. Insgesamt sind dann 323 Mio m3 Abraum und 60 Mio t Kohle gefördert worden. Die Kohle dient der Versorgung des Kraftwerkes Buschhaus. 2 Mio. t pro Jahr. Zur Freilegung der Kohle müssen 9 Mio. m3 Abraum pro Jahr gefördert und in ausgekohlten Tagebaubereichen verkippt werden. Im Tagebau sind 200 Mitarbeiter beschäftigt. Zur Förderung und Verkippung sind zwei Schaufelradbagger, 10 km Bandanlagen, ein Bandabsetzer, vier Großlöffelbagger und 18 Dumper im Einsatz. Sonstige Hilfsarbeiten wie z.B. Wegebau werden mit 6 Planierraupen, weiteren 7 Löffelbaggern, 2 Teleskopbaggern, 3 Radladern und 2 Gradern erledigt. Das Panorama-Foto 620 X 7889
Pixel gross - bitte in den
Text klicken Elektro-Lokomotive - Baujahr 1953 - 120 Tonnen - 1140 KW Leistung - im Einsatz 1953 - 1992 Die Lok in gross - bitte in den Text klicken Elektro-Lokomotive - Baujahr 1953 - 120 Tonnen - 1140 KW Leistung - im Einsatz 1953 - 1992 Der Führerstand in gross - bitte in den Text klicken Kleiner Tagebau-Bagger. Der Bagger in gross - bitte in den Text klicken
Die grossen Schaufelrad-Bagger im
Tagebau Schöningen
An diesem Tag im August 2013 sind oben auf der Ebene über 30 Grad Celsius im Schatten unten in der Grube flirrtv die Luft. Abraumbagger 620 X
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Rechts
neben dem Kohlebagger sind die riesigen Findlinge, die während
der
Eiszeit durch Gletscher, aus zum teil mehr als 1000km Entfernung, hoch
im Norden, hierher geschoben wurden. Kohlebagger 620 X 1168
Pixel gross - bitte in den
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Kohlebagger 1240 X 2336 Pixel gross - bitte in den Text klicken
Bilder und Texte: das jeweilige Museum |