Paläon
- Schöninger Speere
Eine Reise
über 300.000 Jahre in die Vergangenheit der Menschheit
Spuren auf den Knochen - Unzählige Merkmale auf den
Knochen ermöglichen uns, die Vorgänge nach einer
erfolgreichen Jagd zu rekonstruieren. Das Ausweiden
und Zerlegen der Tiere sowie die Weiternutzung einzelner Knochen
hinterlassen charakteristische, sich wiederholende Spuren. Sie zeigen
die Systematik, die hinter
den Abläufen stand. Schnittspuren auf fleischarmen Knochen - wie
Unterschenkel und Rippen - entstanden beim Abhäuten. Solche auf
fleischreichen Partien - zum Beispiel
Oberschenkel und Hals - bleiben beim Abschneiden des Muskelfleisches
zurück. Schnitte rund um die Gelenke stammen vom Auslösen der
Gliedmaßen.
Entfleischte Knochen schlug man auf, um das fettreiche Knochenmark zu
gewinnen. Nach dem Verzehr wurden zahlreiche Knochen weiter genutzt,
etwa als Schlägel zur
Herstellung von Steingeräten. Nachdem die Menschen den
Schlachtplatz verlassen hatten, machten sich große Fleischfresser
über die Kadaver her. Auch sie hinterließen Spuren.