Der
nördlichste Vulkan Deutschlands:
Ein kleiner Vulkan kommt
groß raus!
Der Vulkan von Sandebeck
ist in
der Miozänzeit entstanden; sein Alter liegt zwischen 7 und 14
Millionen
Jahren. Aus Sicht des Geologen gehört das Miozän
bereits zur
Erdneuzeit, genauer gesagt zum Tertiär. Die Saurier waren
schon seit
vielen Millionen Jahren ausgestorben und die Säugetiere
beherrschten
die Erde. Während des Miozäns war das Klima in
Deutschland wärmer und
feuchter als heute. Im Miozän kam
es durch
Verschiebungen in der Erdkruste zu zahlreichen vulkanischen
Erscheinungen. In unserer Region lag das Zentrum hierfür im
Bereich der
„Hessischen Senke“, wo Vulkane wie z. B. der
Vogelsberg entstanden.
Weiter vom Zentrum entfernt konnten die Lavagänge nicht mehr
bis zu
Erdoberfläche durchbrechen. Einen solchen in der Erdkruste
stecken
gebliebenen Lavagang bezeichnet man auch als Vulkanembryo oder
Vulkanit. Außerdem entstanden Kohlensäureblasen und
kohlensäurehaltige
Quellen, die heute in den Kurorten und von den
Getränkeherstellern in
unserer Umgebung genutzt werden. Auch der Sandebecker Vulkan hat es
nicht geschafft, ein richtig großer, eindrucksvoller Berg zu
werden, er
ist aber dennoch zu Ruhm gekommen – als nördlichster
Vulkan
Deutschlands. Wahrscheinlich ist es auch einer der kleinsten Vulkane
Deutschlands – sein Basaltgang ist nur 10 m breit und reicht
etwa 300 m
in die Tiefe. Der eigentliche Kern des Vulkanembryos besteht aus
hellem, blaugrauem Basaltgestein. Als die noch glühende Lava
entlang
eines Risses durch verschiedene Gesteinsschichten (Muschelkalk,
Buntsandstein und Keuper) gepresst wurde, vermischte sie sich in den
Randbereichen mit diesen Gesteinen. Aus solchem Kontaktgestein besteht
die 8 m hohe Steilwand des Steinbruchs. Es handelt sich um Basalttuff
mit hell- bis mittelgrauen Kalkstein- und gelblichen
Tonsteineinschlüssen. Der Basalt aus Sandebeck ist sehr hart,
er bricht
stückig, splitterig und scharfkantig.
Der Weg aus dem Vulkan, der Gittermast am
Wegeingang ist gut zu sehen
Entdeckt
wurde der Basaltgang des Sandebecker Vulkanembryos erst 1834. Die
königlich-preußische Regierung erschloss das
Vorkommen mit einem
Steinbruch, denn Basalt ist als
Straßenschotter gut
geeignet und wird auch beim Bau von Gleisanlagen für die
Schotterung
verwendet. Der gewonnene Basalt wurde mit Fuhrwerken nach Paderborn zum
Straßenbau geschafft. Rentabel war dieses Geschäft
nicht, der Transport
der Steine über die steilen Wege der Egge und die weite
Entfernung war
zu kostspielig. So kam der Betrieb schon nach kurzer Zeit wieder zum
Erliegen. Um 1900 nahm der Besitzer der Oberen Mühle von
Steinheim,
Salomon Katzenstein, die Gewinnung des Basalts wieder auf. Diesmal
wurden die Steine genutzt, um die Straßen in der
näheren Umgebung damit
zu schottern. Nach etwa 10 Jahren musste auch dieser Unternehmer den
Steinbruchbetrieb wieder aufgeben. Mit zunehmender Tiefe wurde die
Ausbeutung des Basaltvorkommens immer schwieriger und teurer.
Die Wand des Vulkans von oben
gesehen
Von den
Steinbruchtätigkeiten sind nur eine Abraumhalde und ein
scharfer
Einschnitt im Berg geblieben, der von der Sandebecker
Schützengesellschaft einige Jahre lang beim Königsschießen
genutzt wurde.
1974 wurde der brachliegende Basaltbruch als Naturdenkmal unter Schutz
gestellt. Quelle: Flyer Naturpark
Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald Der Flyer mit Karte als Download - bitte in den Text klicken
Der
Vulkan liegt an dem geteerten Feldweg zwischen Grevenhagen und
Sandebeck.
Nah bei Sandebeck wird ca. 150m vom Weg
entfernt ein einzelner Gittermast für Handyfunk sichtbar, in
Flucht zu
diesem Mast geht ein Weg zwischen Bäumen und
Büschen bergauf.
Nach ca. 200m kommt rechts eine Schautafel mit Informationen zum
Vulkan. Bei der Schautafel kann man den Vulkan von oben einsehen.
Der
Weg in den Vulkan geht direkt beim Gittermast zwischen
Nadelbäumen in
einen Hohlweg (siehe Foto oben).
Sie gehen
vom Haus den Berg
hinauf, am letzten Haus den Weg "Zur Wallbrede" rechts und nach ca. 300
m an der Gabelung links in den Wald hinein. Bitte folgen Sie immer den
Teerweg im Tal. Nach ca. 2,5km öffnet sich der Wald und Sie
sehen erste
Teile von Sandebeck. Nehmen Sie den ersten geteerten Feldweg nach
rechts, leicht den Hügel hinauf, dann wieder rechts uns Sie
sind auf
dem Weg zurück nach Grevenhagen. Hier haben Sie die
Möglichkeit beim
Gittermast den Vulkan zu besuchen.
Bleiben Sie für ca. 2 km
und biegen dann nach dem ersten Haus vor der Eisenbahnbrücke
rechts in
den Ort ab. Folgen Sie geradeaus dem Weg in den Ort, nach 600m kommt
ein Linksbogen, danach biegen Sie rechts in die Mörthstr. und
folgen
dieser ca. 500m bis zum Dorfgemeinschaftshaus.