Natur, Kultur, Kult Zu allen Zeiten haben die Externsteine die Menschen in den
Bann
gezogen. Feuersteingeräte, Klingen und
Steinschlagplätze
belegen, dass sich bereits vor 10.000 Jahren Menschen hier aufgehalten
haben. Die in den Felsen gemeißelten Räume und
Reliefs
entstanden im frühen 12. Jahrhundert und werden heute als
Nachbildungen der heiligen Stätten in Jerusalem angesehen. Sie
dienten als Ersatz-Wallfahrtsort für Pilger. Das
Kreuzabnahmerelief an der Basis des ersten Felsens gilt als die
bedeutendste romanische Großplastik Nordwestdeutschlands.
Seit dem ersten bekannten, schriftlich überlieferten
Deutungsversuch zur Geschichte der Externsteine vor fast 500 Jahren
sind zahlreiche Theorien über die Nutzung der Externsteine
aufgestellt worden. Sie reichen von einer Sternwarte bis hin zum
Kultplatz. Manche Forscher vermuteten hier sogar den Standort der
Irminsul. Als vermutlich germanisches Heiligtum wurden die Externsteine
zur Zeit des Nationalsozialismus als Wallfahrtstätte und
Beweis
für eine prähistorische germanische Hochkultur
vereinnahmt.
Ausgrabungen erbrachten jedoch keinen Nachweis einer kulturellen
Nutzung in prähistorischer Zeit, sondern deuten lediglich auf
das
Mittelalter hin.
Die Externsteine bestehen wie der gesamte Hauptkamm des Teutoburger
Waldes aus Osning-Sandstein. Das harte und
verwitterungsbeständige
Gestein entstand vor etwa 120 Millionen Jahren aus Sandablagerungen an
der Südküste des großen Kreidemeeres, das
damals weite
Teile Nordeuropas bedeckte. Der Sand verfestigte sich in vielen
weiteren Millionen Jahren zu Sandstein. Gegen Ende der Kreidezeit vor
etwa 65 Millionen Jahren bewirkte die Kollision zweier
Kontinentalplatten nicht nur den Beginn der Alpenauffaltung; die
gewaltigen tektonischen Kräfte wirkten auch hier und schoben
und
falteten die ursprünglich horizontal lagernden
Sandsteinschichten
senkrecht nach oben. Die hohen Niederschläge und subtropischen
Temperaturen des darauf folgenden Tertiärs bewirkten in der
Folgezeit eine hochgradige Verwitterung und Auswaschung der weicheren
Gesteine. Der widerstandsfähige Sandstein jedoch bildet bis
heute
als „geologisches Rückgrat" des Teutoburger Waldes
einen
durchgehend markanten Gebirgskamm, der an einzelnen Stellen sogar zu
freistehenden Felsformationen skelettiert ist. Besonders eindrucksvoll
ist dies hier an den Externsteinen zu sehen. Die aus insgesamt 13
Felsen bestehende Gruppe beginnt mit einzelnen kleineren
Felsformationen, versteckt im Wald, und zieht sich bis zu den fast 40
Meter steil aufragenden Einzelfelsen.
Text: Infotafel bei den Steinen
Die Externsteine sind eine markante Felsformation im
Teutoburgerwald bei Horn- Bad Meinberg. Hier die Wegbeschreibung bei Google maps -
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